Wetter: Wie an den anderen Tagen auch – sonnig und viel zu heiß (30+°C)
Essen: Zeltlagerfrühstück, Lunchpakete, Döner oder Pizza bei „Ali Baba“
17.500 Schritte und 13,5 km … das ist die Bilanz des heutigen Tages, den wir zum zweiten Mal während dieses Zeltlagers in Berlin verbracht haben. Doch beginnen wir von vorn …
Pünktlich um 7.00 Uhr läutet die Frühstücksglocke, alle stürzen aus den Zelten. Naja, vielleicht nicht „stürzen“, sondern eher „krabbeln“. Aber wie auch immer – kurz darauf sitzen alle am gedeckten Tisch und lassen sich das zeltlagertypische Frühstück schmecken.
Wie letzte Woche auch fährt unser Zug nach Berlin um 8.35 Uhr ab, sodass wir uns kurz nach acht auf den Weg zum Bahnhof machten. Der Regionalexpress ist pünktlich und so sind wir – schlafende 50 Minuten später – am Berliner Hauptbahnhof.
Von dort aus machen wir uns nun auf den etwa 20 Minuten dauernden Weg zum Reichstag, wo wir für 10.00 Uhr den Besuch der Kuppel und der Dachterrasse gebucht haben. Im Vorfeld mussten wir hierzu bereits die persönlichen Daten der Teilnehmer übermitteln, vermutlich damit genügend Zeit für einen entsprechenden Sicherheitscheck blieb (ob jeder ist, wer er vorgiebt). Das Zeitmanagement stimmt – und so sind wir nach einem kurzen Security (wie am Flughafen) auf dem Weg zur Kuppel.
Am Eingang der Kuppel nutzen einige noch die Möglichkeit, sich kostenfrei ein Audioführungsgerät (Audioguide) auszuleihen, der auf dem Weg nach oben die passenden Erklärungen gibt, was man denn so durch die Fenster der Kuppel zu sehen bekommt. Und das ist einiges – analog zu unserer Ballonfahrt sehen wir hier Berlin von oben, wobei heute insbesondere das Regierungsviertel sowie der Bereich um das Brandenburger Tor, den Tiergarten und die Siegessäule den Ausblick dominieren. Die Kuppel auf dem Reichstag ist oben übrigens offen – das Regenwasser wird im Gebäude gesammelt und genutzt.
Etwa eine Stunde später stehen wir nun wieder vor dem Gebäude – und machen uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel: dem Brandenburger Tor. Das wohl geschichtsträchtigste Gebäude Deutschlands symbolisiert wohl wie kein anderes die Trennung und die Einheit Deutschlands. Die im Boden eingelassenen Steine, die den Verlauf der Berliner Mauer anzeigen, bieten die Gelegenheit, noch einmal eine kleine Geschichtseinheit – jetzt live vor Ort – einzuschieben.
Nun noch das obligatorische Gruppenfoto und weiter geht’s zum nächsten Programmpunkt. Vorbei am Denkmal für die verfolgten und ermordeten Juden im Nationalsozialismus geht es zum Spionagemuseum am Potsdamer Platz. Hier haben wir nun noch etwas Zeit, um uns mit unseren Lunchpaketen zu beschäftigen, bevor wir dort eine knapp einstündige Führung durch das Museum erhalten. Wir hörten etwas über Spionagetechnik, über Verschlüsselung, die Sicherheit von Passworten, sehen das eine oder andere aus der Stasi-Vergangenheit der DDR und haben anschließend ausreichend Zeit zum Ausprobieren und Mitmachen. Sei es bei der Absolvierung eines Parcours durch Laserstrahlen, das eine oder andere witzige „Spion-Foto“ oder das Absuchen eines Raums nach Wanzen.
Den restlichen Nachmittag verbringen wir dann in getrennten Gruppen. Während die einen auf eigene Faust unterwegs sind, besucht der Rest „Little Big City“ – eine Miniaturausstellung zur Geschichte Berlins, wobei hier insbesondere der Zeit ab dem zweiten Weltkrieg ausreichend Raum eingeräumt wird. Und so gibt es hier eine weitere „Geschichtsstunde“ zur jüngeren Geschichte Deutschlands – interaktiv und interessant dargestellt.
Einige wenige haben danach dann in der Tat noch Energie genug, um einen knapp einstündigen Abstecher in das „SeaLife“ zu machen – leider hat die Zeit nicht gereicht, um hier alles zu sehen … dafür ist das Gebäude aber klimatisiert – und allein das ist bei dem Wetter heute Grund genug, da mal vorbei zu schauen. Gelohnt hat sich das Ganze trotzdem – wir haben uns dort sogar so intensiv mit den Meeresbewohnern beschäftigt, dass wir auf dem Weg zurück zum Alexanderplatz gleich mal bei Nordsee vorbeischauen mussten, um ein Fischbrötchen zu essen. 😉
Am Alexanderplatz treffen wir dann auf die anderen Gruppen – und machen uns auf den Weg zurück nach Jüterbog. Auch heute ist unser Zug pünktlich und so sind wir um 19.30 Uhr zurück. Allerdings fehlt noch das Abendbrot. Und das gibt es heute bei Ali – oder genauer im „Grillhaus Ali Baba“, einem der beiden örtlichen Döner-Dealer. Hier werden mal locker zwanzig Pizza, Döner, Dürüm und Döner-Teller mit und ohne Extra-Fleisch und/oder –Käse verdrückt bevor es zurück zum Freibad geht.
Wie gesagt – wir stehen jetzt bei rund 17.500 Schritten. Und damit wird es Zeit für etwas Abkühlung. Wir nutzen also erneut die exklusive Möglichkeit des Nachtbadens und machen sowohl die Rutschen als auch die Sprungtürme unsicher, bevor es dann mit Stockbrot am Lagerfeuer immer leiser im Lager wird und die vorletzte Nacht unseres Zeltlagers beginnt.
Tagesbericht geschrieben von Harald und Alex